Als Mann zum Frauenarzt? Das ist zwar selten, aber kommt durchaus vor: In Deutschland erkranken pro Jahr ungefähr 700 Männer und 70.000 Frauen an Burstkrebs. Die Krankheit tritt bei Männern meist in der zweiten Lebenshälfte auf. "Der Tumor entsteht in den Brustdrüsen, die auch beim Mann vorhanden sind", erklärt Professor Michael Untch, Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe am Berliner Helios Klinikum, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Krebs-Mutationen bei genetischer Vorbelastung
Auch Männer sollten daher sensibler auf ihren Körper achten und einen gesunden Lebensstil pflegen. Erhöhte Vorsicht ist geboten, wenn bereits Verwandte von der Krankheit betroffen waren, zum Beispiel Mutter oder Tante. Dann sollten sich Männer nach ärztlicher Rücksprache auf Krebs-Mutationen testen lassen. Üblicherweise bemerken männliche Patienten den Krebs, wenn sie sich unter der Dusche einseifen. Sie spüren einen Knoten, dass sich die Brustwarze einzieht oder Flüssigkeit austritt. Dann gilt es keine wertvolle Zeit zu verlieren - und sofort zum Arzt zu gehen.
Die Diagnose erfolgt über Mammographie
Diagnose und Behandlung verlaufen ähnlich wie bei Frauen. Um den Tumor festzustellen wird die Brust geröntgt. Dabei wird die Brust wie bei der Frau zusammengedrückt und bestrahlt - eine Mammographie. Über eine Gewebeprobe lässt sich feststellen, ob der Tumor gut- oder bösartig ist und wie schnell er wächst. Hat der Tumor schon gestreut, durchlaufen die Patienten in der Regel eine Chemotherapie sowie eine Anti-Hormontherapie, um das Östrogen im Körper zu hemmen. Zudem wird die Brust regelmäßig bestrahlt, um einen erneuten Tumor zu verhindern.
Quelle: Apotheken Umschau 3B/2023