Am frühen Morgen des 16. Juni gegen 07:15 Uhr verlor die Welt einen besonderen Menschen. Der 26 jährige Fischer Dan Marcel Beltz, liebevoll genannt Danny, verstarb während seiner Arbeit auf tragische Weise. Unter mysteriösen Umständen fiel er über Bord und fand in den eisigen Fluten des 14 Grad kalten Wassers sein tragisches Ende. Die anschließenden Ermittlungen brachten wenig später seine Stiefel ans Licht, was die Möglichkeit eines Selbstmords in Frage stellte – denn wer würde sich vor einem letzten Schritt so umständlich von seinen Stiefeln befreien? Auch Alkohol und Drogen konnten ausgeschlossen werden, was die Umstände seines Ablebens nur noch rätselhafter erscheinen ließ.
Für seine Familie, die erst vier Monate zuvor den Verlust seiner Mutter verarbeiten musste, ist dies ein weiterer schwerer Schlag, der sie in tiefe Trauer stürzt.
Kapitän Hans-Jürgen Franke wurde durch den Tod seines Mitarbeiters stark mitgenommen. Ihre Beziehung war weit mehr als die eines Chefs zu seinem Angestellten – es war eher das Band zwischen einem Vater und seinem Sohn. Denn Danny verbrachte mehr Zeit auf See unter Frankes Obhut als bei seiner eigenen Familie und kam stets mit all seinen Anliegen zu ihm. sein plötzlicher Tod hinterlässt eine schmerzliche Lücke.
Als wir bei Radio Krummhörn von diesem traurigen Vorfall erfuhren, beschlossen wir, die laufende Spendensammlung für die Feuerwehr Krummhörn sofort zu unterbrechen und stattdessen eine Aktion zu Gunsten von Dannys Hinterbliebenen ins Leben zu rufen. Nach Rücksprache mit Greetsieler Fischer-Sprecher Gerold Conradi sammelten wir den ganzen Juli beim Schmuckverkauf Spenden und steuerten auch einen großen Teil unserer eigenen Mittel in die Spendendose.
Am 13. September, beim Denkmal in Greetsiel, war noch unklar, wie viel Geld insgesamt zusammengekommen war. Die Spende wurde an den Kapitän überreicht, der sie dann weiter an Dannys große Schwester weitergeben wird, in der Hoffnung, dass dies ein kleiner Trost in dieser schweren Zeit sein kann.
Anmerkung der Redaktion:
Bei der Übergabe, einem Moment, der von einer leisen Melancholie umhüllt war, geschah etwas Unerwartetes. Während die Wolkendecke schwer und grau über uns lag, durchbrach plötzlich ein einzelner Sonnenstrahl die trübe Dunkelheit und fiel sanft auf die Szenerie. Es war, als würde Danny, der nicht mehr unter uns weilt, aus den Höhen des Himmels herabblicken und diesen Augenblick mit uns teilen.